Geschichte
Die Geschichte unseres Heimatortes. Einführend eine chronologische Übersicht der wichtigsten historischen Ereignisse. Im Anschluss daran Texte aus dem Buch "Aieshusun Aeissun Eysnen - Eissen - Bild unserer Heimat", welche die geschichtlichen Ereignisse vertiefen und in einen weiteren Kontext setzen.
- Zwischen 1001 und 1010 n. Chr. erstmalige Erwähnung des Namens „Aieshusun“ im Schenkungsregister der freien Reichsabtei Corvey.
- Um 1080 wird in einer Heberolle des Klosters Corvey ein Klosterhof in Eissen aufgeführt.
- Im 11. Jahrhundert wird eine dem Hl. Liborius geweihte steinerne romanische Wehrkirche erbaut. Dies ging auf eine Initiative des Bistums Paderborn zurück, welchem diese auch unterstellt war. Die Kirche wurde zur Pfarrkirche und Eissen zum Kirchspiel.
- 1447 vernichten böhmische Söldner auf ihrem Rückzug von der Belagerung Soests das östlich zwischen Eissen und Borgentreich gelegene Dorf Sunrike.
- 1632 plündern kurhessische Truppen alle Orte im Bereich Borgentreich, darunter auch Eissen.
- 1640 beziehen die kaiserliche Hauptstreitmacht sowie Erzherzog Leopold Wilhelm und Fürst Octavio Piccolomini Winterquartier im Fürstbistum Paderborn, was in der ganzen Gegend Hungersnöte, Krankheiten, Seuchen und Tod zur Folge hat.
- 1641 bis 1647 ist das Warburger Land durchgehend von plündernden kurhessischen Truppen besetzt.
- 1717 erhält Eissen vom Fürstbischof Franz Arnold Wolff-Metternich zur Gracht das Recht, eine eigene Wassermühle mit oberschlächtigem Wasserrad zu bauen.
- Ab 1756 finden im Verlauf des siebenjährigen Krieges immer wieder Kampfhandlungen im Raum Warburg statt.
- Vom 1. Dezember 1758 bis Ostern 1759 sind im Rahmen des siebenjährigen Krieges vier Eskadrons hessischer Dragoner in Eissen und den Nachbarorten untergebracht.
- Vom Herbst 1760 bis zum Frühsommer 1761 sterben in Eissen 42 Menschen (ca. 12% der Einwohner) an den Nebenwirkungen des Krieges.
- 1812 kommen vier zwangsrekrutierte Einwohner Eissens mit Napoléon Bonapartes großer Armee in Russland um.
- 1871 kehrt ein Eissener nicht aus dem deutsch-französischen Krieg zurück, drei weitere sterben später, wahrscheinlich an ihren Verletzungen.
- Am 6. Mai 1872 fallen innerhalb von 20 Minuten 47 Häuser einem Großbrand zum Opfer. Das Feuer wurde durch die Unachtsamkeit eines 12jährigen Schülers ausgelöst, der in einem Ziegenstall heimlich einen gefundenen Zigarrenstummel probiert hatte.
- Ab dem 1. Oktober 1876 ist Eissen über die Strecke Scherfede-Holzminden an das Eisenbahnnetz angeschlossen und erhält einen eigenen, 1875 fertiggestellten, Bahnhof.
- Am 18. Dezember 1898 gründen 41 Bürger den Eissener Spar- und Darlehnskassenverein eGmbH, welcher 1962 mit der Spar- und Darlehnskasse Peckelsheim fusioniert und 1973 von der Volksbank Paderborn übernommen wird, welche die Filiale aber 2001 schließt.
- 1898 wird auf Grund eines preußischen Gesetzes auf dem Bahnhof ein Kornhaus gebaut.
- Von 1912 bis 1914 wird die Kirche umgebaut und vergrößert.
- Zwischen 1914 und 1918 fallen 30 Eissener im ersten Weltkrieg.
- Im zweiten Weltkrieg fallen 71 Eissener.
- Am 1. April 1945 verschanzt sich eine Infanteriekompanie der Wehrmacht am südlichen Dorfrand, woraufhin anrückende amerikanische Verbände von Hohenwepel aus kommend das Dorf sturmreif schießen. Dabei werden Kirche und Kornhaus stark beschädigt und 47 Anwesen komplett zerstört. Ganz Eissen wird stark beschädigt, jedoch werden nur zwei Einwohner verletzt und keiner getötet. Am Ende sind 14 deutsche und 3 amerikanisch Soldaten gefallen, 65 Wehrmachtssoldaten geraten in Gefangenschaft, der Rest setzt sich entlang der Bahnlinie in Richtung Borgholz ab.
- 1975 wird Eissen im Zuge der Gebietsreform nach Willebadessen eingemeindet und verliert seine Eigenständigkeit.
- Am 2. Juni 1984 wird der Personenzugverkehr in Eissen eingestellt.