Im Verlauf der Generalversammlung am diskutierten die anwesenden Schützen über die Anschaffung einer Uniform, die zum ersten mal zum Jubelfest getragen werden soll. Folgendes wurde beschlossen:
Eine Uniform soll angeschafft werden. Der Verein übernimmt die Kosten für die Achselstücke sowie für die Krawatten. Die Schulterstücke für die Vorstandsmitglieder werden von diesen selber bezahlt.
Im Februar hatte Vorsitzender Otto Rengel Angebote von mehreren Firmen eingeholt. Das günstigste Angebot wurde vom Schneidermeister Weber aus Bühne abgegeben. Somit bekam er den Zuschlag. Da im Preis der Jacken die Achselstücke enthalten waren, beschloss der Vorstand, Ärmelabzeichen mit der Aufschrift „Liborius Schützenverein Eissen“ mit anzuschaffen. Zum Maßnehmen hatten sich dann ca. 110 Schützen in der Schule eingefunden, die eine Uniform bestellen wollten.
Die neuen Uniformen wurden zum ersten mal zum Königschießen am Samstag, , getragen. Das Schießen begann um 16.30 Uhr, und es war eine gute Beteiligung festzustellen. Nach einem spannenden Stechen konnte um 19.30 Uhr Oberst Eduard Rottkamp die höchste Ringzahl vorweisen. Unter dem Beifall vieler Anwesender wurde er zum König proklamiert. Zur Mitregentin erwählte er sich seine Ehefrau Beate. In den Hofstaat beriefen sie folgende Paare:
- Anton und Margarethe Engemann
- Erwin und Christel Tewes
- Fritz und Toni Emmerich
- Franz und Else Backhaus
- Ludwig und Hedwig Rottkamp
- Georg und Maria Engemann
- Hubert und Ingrid Rottkamp
- Georg und Änne Duffek
Das Jubiläumsfest wurde vom l5. bis 17. Juli gefeiert. Am Samstag trat man um 19.30 Uhr bei der Kirche an. Nachdem die Schützen das Königspaar mit dem Hofstaat abgeholt hatten, wurde am Ehrenmal ein Kranz niedergelegt und aller Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege gedacht. Auf dem Weg zur Festhalle wurden alle ehemaligen Königinnen in den Zug aufgenommen.
Beim Festkommers in der Halle nahm Vorsitzender Otto Rengel Ehrungen vor: Zunächst ehrte er alle ehemaligen Königinnen mit einem Orden. Anschließend wurden Albert Fecke, Josef Gocke und Karl Soethe zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zuletzt wurden diejenigen Mitglieder geehrt, die 1953 den Verein gegründet hatten.
Der Sonntag begann um 6 Uhr mit dem Weckruf vom Musikverein Körbecke. Um 13 Uhr war ein Platzkonzert angesetzt, mit dem gleichzeitig auch der Empfang der auswärtigen Vereine einherging. Die Eissener Schützen traten um l4 Uhr mit acht Vereinen aus den umliegenden Ortschaften bei der Kirche an. Nachdem das Königspaar mit dem Hofstaat abgeholt war, marschierte der Zug unter der musikalischen Begleitung zweier Spielmannszüge und zweier Blaskapellen durch das Dorf. In zwei Kutschen wurden die Veteranen des Vereins gefahren.
Vor der Kirche hielten Vorsitzender Otto Rengel sowie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Willebadessen, Heinrich Müller, die Festansprachen. Vor der Halle stellte sich dann das Königspaar mit dem Hofstaat zum großen Vorbeimarsch auf. In der sehr gut gefüllten Festhalle spielten die Musikkapellen zum Konzert auf.
Der Montag begann mit der Sçhützenmesse um 9 Uhr beim Ehrenmahl. Anschließend marschierten die Schützen zum traditionellen Frühschoppen in die Festhalle. Die war wie an jedem Abend trotz eines angebauten Zeltes zum Bersten voll.
Das Jubiläumsschützenfest endete mit einem sehr harmonischen Zusammensein. Es wurde bis in die frühen Morgenstunden hinein gefeiert.
Quelle
- Fritz Engemann: Aieshusun – Aeissun – Eysnen – Eissen – Bild unserer Heimat, Bad Salzuflen, 2003, Hrsg.: Liborius‐Schützenverein Eissen e.V.