Traditionell veranstalten wir jedes Jahr auf Christi Himmelfahrt unsere Vatertagstour, an der traditionell auch Frauen teilnehmen, da (bis jetzt auch noch) traditionell keiner von den männlichen Mitgliedern Vater ist. Die ganze traditionelle Sache wirft dann aber auch ein bei uns ziemlich traditionelles Problem auf: Die Landjugend besitzt aus ziemlich unerfindlichen Gründen komischerweise keinen eigenen Trecker. Ein noch viel traditionelleres Problem stellt jedoch das Auffinden eines willigen Fahrers dar, der dann ja auch bereit sein muss, die ganze Fahrt über mal nix zu trinken....wer will das schon machen...
Deshalb schien es dieses Jahr auch fast so, als würde diese traditionelle Tour dieses mal an unseren traditionellen Problemen scheitern. Es hatte sich bis zum Vorabend des traditionellen Ereignisses immer noch kein Fahrer gefunden und es schien auch keiner in Aussicht zu sein...die Stimmung schien auf dem Tiefpunkt zu sein... Jedoch in praktisch letzter Minute erklärte sich der übermäßig großherzige 2. Vorsitzende (wofür ich mir hier mal selber huldigen und danken will) bereit einen Trecker zu stellen sowie diesen auch zu fahren...welch ein Wunder... Nun musste noch in spontaner Organisation ein passender Hänger gefunden werden, sowie irgendwie noch Bier, Würstchen und Grillkohle besorgt werden. Noch wichtiger war jedoch die Mobilisierung der Leute, die an jenem historischen Abend nicht in der Landjugend waren. Eine SMS-Kette sollte das bewerkstelligen, jedoch war der Inhalt der SMS nicht so ganz verständlich, weshalb danach dann doch noch telefoniert werden musste und die Ungewissheit blieb, ob am nächsten Morgen nach der Messe auch wirklich genügend Leute zu dieser wirklich sehr traditionellen Veranstaltung anwesend sein würden.
In einer organisatorischen Höchstleitung wurden dann am nächsten Morgen noch die oben genannten Dinge besorgt. Der Hänger kam von Bere (besten Dank), dass Bier sollte ursprünglich vom Tennisverein kommen, wurde uns von diesem unverschämter Weise aber nicht ausgeliehen, mit der fadenscheinigen Begründung, man brauche das ja wohl noch selber. Nun ja, glücklicherweise haben wir ja einen Getränkemarkt, der in Notfällen ja auch mal eine Ausnahme macht...und wir hatten einen Notfall (ebenfalls Danke). Nun blieb noch das Würstchenproblem: Der Mann, der uns diese am Abend zuvor versprochen hatte, wollte am nächsten Morgen nix mehr davon wissen, zumindest ist er nicht ans Telefon gegangen. Nun blieb uns nur noch der verzweifelte Versuch, einen Umweg über Borgentreich in Kauf zu nehmen. Aber dieser sollte sich lohnen! Die Borgentreicher Fleischerei war scheinbar auf solche Tage und solche Dussels wie uns bestens vorbereitet; wir bekamen also noch unsere Würsten und konnten unsere traditionelle Fahrt nun in Richtung unseres traditionellen Ziels fortsetzen: Dem Aussichtsturm Bierbaums Nagel, hoch im Wald über Borlinghausen.
Selbst der Treckerfahrer hatte an diesem Tag noch Glück! Da Kelle am Tag davor schon die traditionelle Vorvatertagstour seines Arbeitgebers Brauns-Heitmann mitgemacht hatte, hatte er (glücklicherweise) auf unserer eigenen, traditionellen und echten Vatertagstour keine große Lust mehr noch irgendwelche Arten von alkoholischen Getränken zu sich zu nehmen. So konnte der Fahrer auf den traditionell mit halb verwelkten Birkenzweigen geschmückten Hänger umsteigen und dort endlich lecker Bier trinken.... Traditionell verwelkt? Halt... Die Birkenzweige stammten von der Birke, die die Freundin des 1. Fahrers, der gleichzeitig 2. Vorsitzender ist, in der Nacht zum 1. Mai bekommen hatte. Diese hatte aber keine Lust, ihren Maibaum mit nach Stuttgart zu schleppen, weshalb der 2. Vorsitzende diesen selber klein machen musste, wozu er keine große Lust hatte, weshalb es halt etwas gedauert hat, bis die Birke endlich den Eingang zum Haus wieder frei gab.....deshalb verwelkte Bletter.....aber das nur so nebenbei.
Die Fahrt zum traditionellen Ziel verlief im Großen und Ganzen ohne große Zwischenfälle. Naja gut, in Peckelsheim mussten wir mal kurz anhalten um unsere Becher zu säubern die von Ketchup verschmiert waren der ausgelaufen war. Da wir schon so spät in der Zeit lagen wurde darüber diskutiert, ob man nicht schon vorher irgendwo einfach anhalten sollte, um zu grillen. Da diese Fahrt ja nun aber traditionell ist und das Ziel der Fahrt ja auch irgendwie wohl traditionell ist, wurde einfach bis Bierbaums Nagel durchgefahren. Und das mit für meine Begriffe erfreulich wenigen Pinkelpausen...
Zwischendurch kam uns dann noch halb Willebadessen entgegen geschlurft und verstopfte die Straße, allerdings hatten die weder Bier noch Würstchen dabei, die müssen echt hart sein, wenn die so ne Fußtour ohne solch wichtige Utensilien und Nahrungsvorräte unternahmen... Bei Bierbaums Nagel angekommen wurde unsere Ausrüstung (Bier, Würstchen, Grill, Kohle, Brötchen, Musik) abgeladen und die letzten Meter durch den schönen Wald im Fußmarsch zum Turm gebracht. Das Fiasko mit der Treckerwenderei vor dem Turm sollte dieses Jahr nicht wieder auftreten. Da natürlich wieder die Hälfte auf'm Hänger vergessen wurde, mussten manche zweimal Laufen. Das ebenfalls traditionelle Problem ohne die traditionell vergessenen Grillanzünder die Kohle zum Glühen zu bringen wurde auch diesmal wieder unter gemeinsamer Anstrengung irgendwie gemeistert. Würstchen und Bier schmeckten gut wie immer, so das dass traditionelle Grillen als Erfolg bezeichnet werden kann. Einen kleinen "Unfall" gab es, als ein paar Leute auf die "Idee" kamen, sich gegenseitig mit Steinen zu bewerfen. Die eine Gruppe auf dem Turm, die andere Gruppe, die nur aus Sefi bestand, unten. Der Turm bot natürlich den von seinen Erfindern angedachten Vorteil, was dazu führte, dass Picc einen Treffer auf Sefis Kinn schaffen konnte. Damit war Sefi am bluten und die "Idee" beendet....doll...ne....
Die Rückfahrt wurde dann zur Schaukelpartie. Dumm war vor allem, dass gerade dann mit dem Mischen von kornhaltigen Getränken begonnen wurde. Auf solche Ideen können wohl nur Frauen kommen. Naja, zumindest hatte ich nachher mehr Korn auf meinen Beinen als in meinem Magen, was vielleicht auch besser für meine/unsere Leber war. Egal. Die Fahrt ging weiter, normalerweise suchen wir uns ja immer traditionell irgendein Vatertagsfest, wo wir dann vorbeifahren, einhalten und mit den Leuten dort einen trinken, traditionell wird das meistens Fölsen. Aber dort war dieses Jahr so gut wie gar nix los und in Altenheerse gefiel's uns irgendwie nicht. So sind wir dann zurück nach Eissen gefahren und haben da die Motorradfreunde beim Grillen besucht. Ab dort verlief sich unsere nette kleine Gruppe, der Großteil landete nachher in der Landjugend zum Fußball gucken. Alles in allem war es eine spontane und dadurch verdammt lustige traditionelle Vatertagstour. Bis zum nächsten mal........Vatertag 2003...
Teilgenommen haben, soweit ich mich erinnern kann: Sefi, Kelle, Janni, Buschmann, Picc, Homer, Yvonne, Melanie, Hofi, Bernd, Väth, Bere, Klaus und Nicko
Bierverbrauch bei Texterstellung: Hey, es ist Mittag, gleich gibt's Essen, da trink ich noch nix, höchstens Malzbier... ;-))
Musik bei Texterstellung: Sum41 - All Killer No Filler ... lag inner LJ rum, hab ich mal mitgenommen
Häufigkeit des Wortes traditionell: 25